Im
Prinzip kann, laut einer Studie aus dem Jahr 2001, zwischen
drei Sorten Putzlappen unterschieden werden: Putzkrepp aus
Papier, Mietwasch-Putzlappen oder Einweg-Putzlappen.
Wobei jede dieser Sorten über einen unterschiedlich hohe
Umweltver-träglichkeit verfügt. Putzkrepp aus Papier
schneidet nicht gerade positiv ab. die schlecht ökologische
Ausgangslage beginnt schon bei der Herstellung der Resourcen-verbrauch
ist enorm. Und der Spagat zwischen Festigkeit und Saugfestigkeit
gelingt nicht.
Außerdem : einmal verwenden und dann ab in die Mülltonne.
Bei Mitwasch-Putzlappen handelt es sich um
ein weit verbreitetes System. Dennoch hat dieses Mehr-wegsystem
seine ökologischen Tücken. Man denke nur an das
Wasser und die hochaktiven Waschmittel, die während des
Waschvorgangs verbraucht werden. Nicht zu vergessen die div.
Transportwege.
.Trotzdem macht das Mietwasch-system in gewissen
Bereichen Sinn, klassisches Beispiel wäre eine Druckerei.
Sieger in diesem Zusammenhang sind Einweg-Putzlappen
aus defekten, aber sauberen und saugfähigen Kleidungsstücken
oder Ausschussware aus Baumwolle. Textile Putzlappen nehmen
weit mehr Schmutz auf und können länger verwendet
werden als solche aus Papier.
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Die
Studie aus dem Büro Ing. Leiler be-scheinigt dem Einweg
Putzlappen aus Textil den 8-fach geringeren Ressourcenbedarf
als jenem aus dem Mehrwegsystem. In Auftrag gegeben hat diese
Studie die Vorarlberger Firma Hans Sperger. Ursprünglich
ein reiner Entsor-gungsbetrieb für Altpapier und Textilabfälle,
konzentriert sich das Unternehemen nun seit vielen Jahren
auf den Nischenmarkt Putzlappen. Nicht nur die ökolo-gische
Komponente liegt dem Firmeninhaber Hubert Sperger dabei am
Herzen, sondern auch die soziale. "Das Produkt an sich
ist nicht neu. Neu ist, dass die Caritas Vorarlberg mit dem
Projekt
"Carla Tex" die gesammelten Altkleider nicht wie
üblich an einen Händler verkauft, sondern selbst
sortiert.
Carla Tex beschäftigt langzeitarbeitslose
oder schwer vermittelbare Frauen. Wir kaufen die ungeschnittenen
Putzlappen, lassen schneiden und ver-packen", so Sperger.
Anfangs wurden die Schneide-arbeiten bei der Jugendwerkstätte
in Dornbirn durchgefüht. Doch Qualität überzeugt:
Heute ist zusätzlich die Anlernwerkstätte der "Lebenshilfe"
sowie die Drogenberatungsstelle "HIOB" an der Produktion
beteiligt.
"Auch wenn die soziale Nachhaltigkeit
ab und zu ein Verkaufsargument sein kann, ist es recht mühsam,
eine funktionierende Logistik und ein Controlling aufzubauen.Trotzdem
bin ich froh diesen Weg gegangen zu sein", resümiert
Sperger: Alles spricht von sozialer Verantwortung, ich habe
die Gelegenheit sie täglich zu leben und es macht mich
stolz, ein sogenanntes Wir-Gefühl geschaffen zu haben.
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